Massive staatliche Regulierung im Arzneimittelbereich: Patient im Mittelpunkt, Standort im Blick?
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: Gesundheit News


Berlin (ots) - Fast 80 Prozent der sächsischen Patientinnen und Patienten lehnen es ab, dass die Krankenkasse Einfluss auf die Verordnungen des Arztes nimmt.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die im Auftrag des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in Sachsen mit 1000 Befragten durchgeführt wurde.

Außerdem sind mehr als 50 Prozent der Befragten nicht damit einverstanden, dass ihre gewohnte Dauermedikation gegen ein wirkstoffgleiches Präparat getauscht wird, um der Gesetzlichen Krankenversicherung Kosten zu ersparen.

"Genau das tun die Krankenkassen aber mit den exzessiven Rabattverträgen und schränken damit die Therapiefreiheit des Arztes immer mehr ein", sagt Dr. Martin Zentgraf, der BPI-Vorsitzende anlässlich der Hauptversammlung des Verbandes in Dresden.

"Vor allem aber für die Betroffenen kann der Austausch ihrer gewohnten Präparate Nachteile haben, weil zum Beispiel die Therapietreue nachlässt.

Wenn in unserem Gesundheitssystem, wie gerne proklamiert wird, also tatsächlich der Patient im Mittelpunkt stehen soll, dann sollte man auf seine Wünsche hören.

Die sächsischen Patienten stehen mit ihren Bedenken sicher stellvertretend für ganz Deutschland, denn die Versorgungssituation wird bundesweit schwieriger."

Leidtragende der massiven staatlichen Regulierung im Arzneimittelbereich sind nicht nur Patienten und Ärzte, sondern auch standortgebundene Medikamentenhersteller.

So haben sie im Rahmen der ausgeschriebenen Rabattverträge immer weniger Chancen, den Zuschlag zu erhalten. Als Konsequenz bildet sich ein Oligopol aus Firmen, das dauerhaft sogar die Gefahr birgt, dass dann die Preise wieder steigen könnten.

Die Umfrage in Sachsen zeigt sogar, dass immerhin jeder dritte Patient bereit wäre, für ein in Deutschland hergestelltes Medikament mehr Geld auszugeben.

"Es besteht kein Zweifel daran, dass die Politik beim Thema Rabattverträge gegensteuern muss", sagt Zentgraf.

"Deshalb appelliere ich hier an die Politik auf Bundes- und Landesebene, sich für den Standort Deutschland und die hier produzierenden Unternehmen einzusetzen.

Bei den Rabattverträgen brauchen wir zwischen Zuschlagserteilung der Krankenkasse und Auslieferungsbeginn einen längeren Zeitkorridor. Außerdem muss die Machtkonzentration auf Kassenseite beschnitten werden.

Wenn wir die standortgebundenen Unternehmen als Rückgrat der Wirtschaft in Deutschland erhalten wollen, dann müssen ihre Innovationen, oftmals auf bewährten Wirkstoffen basierend, angemessen gewürdigt und erstattet werden.

Gewürdigt und erhalten werden müssen am Standort Sachsen insbesondere jene jungen Firmen, die sich mit der Erforschung neuartiger biologischer Therapien beschäftigen.

Hier habe ich die dringende Bitte an die sächsische Landesregierung und an die Bundespolitik, auf Europa einzuwirken, damit nicht bestimmte Rahmenbedingungen diese kleinen Pflänzchen schon im Keim ersticken", so der BPI-Vorsitzende.

Die Umfrage finden Sie unter www.bpi.de.

Pressekontakt:

Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131, jodenbach@bpi.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/21085/3048261, Autor siehe obiger Artikel.

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Berlin (ots) - Fast 80 Prozent der sächsischen Patientinnen und Patienten lehnen es ab, dass die Krankenkasse Einfluss auf die Verordnungen des Arztes nimmt.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die im Auftrag des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in Sachsen mit 1000 Befragten durchgeführt wurde.

Außerdem sind mehr als 50 Prozent der Befragten nicht damit einverstanden, dass ihre gewohnte Dauermedikation gegen ein wirkstoffgleiches Präparat getauscht wird, um der Gesetzlichen Krankenversicherung Kosten zu ersparen.

"Genau das tun die Krankenkassen aber mit den exzessiven Rabattverträgen und schränken damit die Therapiefreiheit des Arztes immer mehr ein", sagt Dr. Martin Zentgraf, der BPI-Vorsitzende anlässlich der Hauptversammlung des Verbandes in Dresden.

"Vor allem aber für die Betroffenen kann der Austausch ihrer gewohnten Präparate Nachteile haben, weil zum Beispiel die Therapietreue nachlässt.

Wenn in unserem Gesundheitssystem, wie gerne proklamiert wird, also tatsächlich der Patient im Mittelpunkt stehen soll, dann sollte man auf seine Wünsche hören.

Die sächsischen Patienten stehen mit ihren Bedenken sicher stellvertretend für ganz Deutschland, denn die Versorgungssituation wird bundesweit schwieriger."

Leidtragende der massiven staatlichen Regulierung im Arzneimittelbereich sind nicht nur Patienten und Ärzte, sondern auch standortgebundene Medikamentenhersteller.

So haben sie im Rahmen der ausgeschriebenen Rabattverträge immer weniger Chancen, den Zuschlag zu erhalten. Als Konsequenz bildet sich ein Oligopol aus Firmen, das dauerhaft sogar die Gefahr birgt, dass dann die Preise wieder steigen könnten.

Die Umfrage in Sachsen zeigt sogar, dass immerhin jeder dritte Patient bereit wäre, für ein in Deutschland hergestelltes Medikament mehr Geld auszugeben.

"Es besteht kein Zweifel daran, dass die Politik beim Thema Rabattverträge gegensteuern muss", sagt Zentgraf.

"Deshalb appelliere ich hier an die Politik auf Bundes- und Landesebene, sich für den Standort Deutschland und die hier produzierenden Unternehmen einzusetzen.

Bei den Rabattverträgen brauchen wir zwischen Zuschlagserteilung der Krankenkasse und Auslieferungsbeginn einen längeren Zeitkorridor. Außerdem muss die Machtkonzentration auf Kassenseite beschnitten werden.

Wenn wir die standortgebundenen Unternehmen als Rückgrat der Wirtschaft in Deutschland erhalten wollen, dann müssen ihre Innovationen, oftmals auf bewährten Wirkstoffen basierend, angemessen gewürdigt und erstattet werden.

Gewürdigt und erhalten werden müssen am Standort Sachsen insbesondere jene jungen Firmen, die sich mit der Erforschung neuartiger biologischer Therapien beschäftigen.

Hier habe ich die dringende Bitte an die sächsische Landesregierung und an die Bundespolitik, auf Europa einzuwirken, damit nicht bestimmte Rahmenbedingungen diese kleinen Pflänzchen schon im Keim ersticken", so der BPI-Vorsitzende.

Die Umfrage finden Sie unter www.bpi.de.

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Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131, jodenbach@bpi.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/21085/3048261, Autor siehe obiger Artikel.

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